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Kinderverse

Der Wetterhahn

Wie hat sich sonst so schön der Hahn
Auf unserm Turm gedreht
Und damit jedem kundgetan,
Woher der Wind geweht.

Doch seit dem letzten Sturme hat
Er keinen rechten Lauf;
Er hängt so schief, er ist so matt,
Und keiner schaut mehr drauf.

Jetzt leckt man an den Finger halt
Und hält ihn hoch geschwind.
Die Seite, wo der Finger kalt,
Von daher weht der Wind.
Wilhelm Busch

Das Wassertröpflein

Das Tröpflein muss zur Erde fallen,
muss das zarte Blümchen netzen,
muss mit Quellen weiter wallen,
muss das Fischlein auch ergötzen,
muss im Bach die Mühle schlagen,
muss im Stroß die Fische tragen.
Und wo wären denn die Meere,
wenn nicht erst das Tröpflein wäre!
Verfasser unbekannt

Im Land der Zwerge und Riesen

So ist es im Lande der Zwerge:
Ameisenhaufen sind die Berge,
das Sandkorn ist ein Felsenstück,
der Seidenfaden ist ein Strick,
der Nagel ist gar eine Stange,
ein Würmchen wie eine Schlange,
als Elefant gilt eine Maus,
der Fingerhut ist dort ein Haus,
als Fenster scheinen Nadelöhre,
ein Glas Wasser wird zum Meere,
ein Haar wird da zum dicksten Baum
- man glaubt es kaum.

So ist es im Lande der Riesen:
Da nähen die Schneider mit Spießen,
da stricken die Mädchen mit Stangen,
da füttert man Vögel mit Schlangen,
da malen mit Besen die Maler,
da macht man wie Kuchen die Taler,
da schießt man die Mücken mit Pfeilen,
da webt man die Leinwand aus Seilen,
und fingerdick wächst dort ein Haar
- ist's wirklich wahr?
Verfasser unbekannt

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